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Geschichte Pfarrkirche St. Anna Weilersbach

An der Stelle wo sich nun die alte St. Annakirche befindet wurde mit großer Wahrscheinlichkeit zuerst eine kleine Gutskapelle unbekannten Patronats errichtet. Ältestes Stück der heutigen Kirche ist der untere Teil des Turmes um 1200 im romanisch-frühgotischen Stil. Die Kapelle scheint schon vor dem Jahre 1500 der hl. Mutter Anna geweiht worden zu sein.

Als erstes geschichtliches Zeugnis ist vorzuweisen, dass Pfarrer Georg Schad aus Kirchehrenbach, zu dessen Pfarrei Weilersbach und St. Anna gehörten, im Jahre 1516 die St. Anna Kapelle geweiht hat.

In den unruhigen Zeiten, die der Reformation (1517) folgten, verfiel die Kirche fast vollständig. Mitursache des Verfalls war auch die längere Abwesenheit der Gutsherrschaften von ihren Schlössern, die in den Bauernunruhen (1525) zerstört worden waren und endlich die schlimmen Zeiten des 30jährigen Krieges (1618-1648). Die Kirche war so sehr verfallen, dass Pfarrer Krieg in Kirchehrenbach am 4. Juli 1624 an Bischof Georg II in Bamberg meldete: „Anizo ist genannte Kapelle ganz öde und bis auf das Gemäuer eingefallen, deswegen kein Gottesdienst mehr allda kann abgehalten werden.“ Die Kirchengeräte und die Paramente waren nach Kirchehrenbach in die Mutterkirche gebracht worden.

Die Gutsherrschaften neigten in dieser Zeit dem Protestantismus zu und waren daher nicht willens etwas für den Wiederaufbau zu tun.

Erst im Jahre 1651 entstand auf den Trümmern eine neue und größere Kirche. Auf eine weitere Baumaßnahme deutet am Turm das Wappen des Fürstbischofs Marquard Sebastian Schenk von Stauffenberg mit der Jahreszahl 1692 hin.

Zu Ende des 17. Jahrhunderts bis etwa 1720 ist viel zur Ausstattung der Kirche geschehen. Es wurden zwei Glocken angeschafft. Die kleinere goss im Jahre 1697 Joh. Konrad Roth in Forchheim, die größere Joachim Keller zu Bamberg. Auch der Hochaltar und die Kanzel sind in dieser Zeit entstanden. Der Hochaltar, der in der heutigen Kirche noch unverändert vorhanden ist, wird in einer Veröffentlichung in „Oberfränkische Heimat Nr. 18/19 im Jahre wie folgt beschrieben: „Der viersäulige Altar Zeigt den Arkanthusstil der 20er Jahre des 18. Jahrhunderts. Er umrahmt ein gutes von Rubens beeinflusstes Altarblatt in der Art des Bamberger Malers Sebastian Reinhardt.

In den Jahren 1866/68 erfuhr die St.-Anna-Kirche eine erhebliche Erweiterung im neuromanischen Stil, so wie sie sich jetzt noch darbietet. Die Kirchenstiftung St. Anna war um diese Zeit finanziell so gut gestellt, dass dieser umfangreiche Erweiterungsbau und auch der in den Jahren 1851/52 erstellte Bau des Pfarrhauses ohne irgendwelche Zuschüsse allein aus den Einkünften der Kirchenstiftung errichtet werden konnten.

Die Einweihung der 1866/68 erweiterten Kirche wurde am 13. Juli 1869 von Erzbischof Michael von Deinlein vorgenommen.

Eine wertvolle Bereicherung der Inneneinrichtung der Kirch war der Ankauf eines spätgotischen Flügelaltars aus der evangelischen Pfarrkirche Hetzelsdorf im Jahre 1853. Der Altar wurde nicht in seinem ursprünglichen Aufbau in der Kirche aufgestellt, sondern mehrmals auseinandergenommen. Vorhanden sind noch die Figuren des Altars: Mutter Gottes mit Engeln am Halbmond zu Füßen und an der Krone, die beiden Relieffiguren der hl. Margaretha und der hl. Helena und die gemalten äußeren Flügelbilder mit der Darstellung der Verkündigung Mariens. 1975 erhielt dieser schöne Flügelaltar die ursprüngliche Gestalt wieder zurück und in der neuen St. Anna Kirche einen würdigen Platz.

Da die Zahl der Pfarrangehörigen bis zum Jahre 1965 auf über 1400 anwuchs konnte Pfarrer Mayer die Überzeugung gewinnen, dass eine würdige Gestaltung des Gottesdienstes in der vorhandenen Kirche selbst bei bestem Willen aller nicht zu erreichen war. Die vorhandene Kirche bot für durchschnittlich 300 Kirchenbesucher nur 186 Sitzplätze, dies veranlasste viele Pfarrangehörige, den Sonntagsgottesdienst lieber an anderen Orten zu besuchen. Nach einer gemeinsamen Besprechung an der Pfarrer, Pfarrgemeinderat, Kirchenverwaltung, den beiden Gemeinderäten von Oberweilersbach und Unterweilersbach und allen interessierten Pfarrangehörigen teilnahmen wurde beschlossen einen Erweiterungsbau anzustreben. Nach mehreren eindringlichen Berichten des Pfarrers Mayer und nach längeren Verhandlungen erteilte das Erbischöfliche Ordinariat in Bamberg am 14.11.1968 grundsätzlich die Einwilligung zum Kirchenbau.

Im Herbst 1970 nach gründlicher Planungszeit begannen die Bauarbeiten und so wurde bereits am 07.05.1971 das Richtfest gefeiert. Der weitere Ausbau der Kirche benötigte noch ein ganzes Jahr wobei die Bauarbeiten am Ende auch auf die alte St. Anna Kirche übergriffen, denn es musste die Verbindung mit dem Erweiterungsbau hergestellt werden. Während dieser Zeit mussten unter erschwerten Bedingungen die Gottesdienste abgehalten werden, jedoch die Aussicht auf den bald errichteten Erweiterungsbau ließ diese Monate ohne Klagen überwinden.

Der Neubau wurde in der Grundform eines Sechsecks mit nachgebildeten Zeltdach errichtet und erinnert dadurch an die Ursprünge unseres Glaubens die im heiligen Land liegen. Nach der Fertigstellung im Jahre 1972 erhielt am Pfingstmontag (22.05) des gleichen Jahres das neue Gotteshaus von Herrn Erzbischof D. Dr. Josef Schneider die kirchliche Weihe. Der neue Bau ist aus einer von allen beteiligten als zeitgemäß empfundenen Gesinnung erwachsen und steht im klaren Kontrast zur alten Kirche. Aber in der Geschichte steht nichts für sich allein. Gegenwärtiges wurzelt im Vergangenen, Künftiges erhebt sich aus dem Jetzt. Die Kirchenanlage auf St. Anna ist hierfür Symbol. Trotz der modernen Baugestaltung hat der Erweiterungsbau seine Wurzeln in der alten Kirche, deren Ursprung, wie wir gelesen haben, weit in die Vergangenheit reicht.

Quelle: Kirchenführer