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Pfarrgeschichte

Die Pfarrei St. Anna in Weilersbach ist eine noch recht junge Pfarrei. Dagegen reichen die Anfänge der St.-Anna-Kirche weit in das Mittelalter zurück. Die Kirche erhebt sich auf einem dem südlichen Abhang der Langen Meile vorgelagerten Hügel beim Dorf Weilersbach. Überlieferungen legen die Entstehung der St.-Anna-Kirche, die sicher anfänglich nur eine kleine Kapelle war, in den Anfang des neunten Jahrhunderts, der Zeit Karls des Großen. Diese Ansicht lässt sich indessen geschichtlich nicht belegen. Man darf annehmen, dass die Kapelle der hl. Mutter Anna ebenso alt ist wie die beiden Ansiedlungen Oberweilersbach und Unterweilersbach.

Es ist daher notwendig, zunächst einen kleinen Rückblick auf die Geschichte der Gemeinde Weilersbach zu tun. Die beiden zur Gemeinde Weilersbach gehörenden Orte waren einst ein geschlossener, dem Königshof in Forchheim zuständiger Besitz. Er wird erstmals bei der Stiftung des Bistums Bamberg im Jahre 1007 als „Waldrichesbach“ benannt. Doch auch hier bestehen berechtigte Zweifel, ob mit „Waldrichesbach“ tatsächlich Weilersbach gemeint ist. Dagegen wird in dem Stiftungsbrief des Bischofs Otto von Bamberg vom 25. Juli 1109, mit dem das Stift St. Jakob in Bamberg erneuert und reichlich dotiert wurde, unter den Gütern, die dem Stift St. Jakob geschenkt wurden, „Wilespach“ genannt. Die Besitzung Wilespach“ oder „Wilispach“ wird im Zusammenhang mit dem Stift St. Jakob Bamberg noch öfter erwähnt. So hat im Jahre 1136 Sigefrit, der Sohn des Ulrich von Wilerespach auf die Reliquien des hl. Jakobus geschworen und um Rückgabe des Gutes gebeten. Im Jahre 1191 fiel das Gut nach dem Ableben des Heinrich von Wilerespach wieder an das Kloster zurück.

In der Folge gehörten die Besitzungen in Weilersbach verschiedenen Grundherren. Von der Mitte des 14. Jahrhunderts bis etwa 1521 übten die Herren von Pferdsfeld die Herrschaft über Weilersbach aus. Ihnen folgten bis 1631 die Herren von Hetzelsdorf, bis 1709 die Familie von Wolfersdorf und von da ab die Herren Karg von Bebenburg. Die letzte Familie hat sich um die Erhaltung und um die Vermehrung der Einkünfte der St.-Anna Kirche sehr verdient gemacht.

Dass dieser Familie die St.-Anna-Kirche ein lieber Ort für ihre Andacht war, beweisen die Schenkungen für die Kirche. Zuletzt hat Freifrau Anna Margaretha Karg von Bebenburg ein Kapital von 6000 rheinischen Gulden gestiftet. In ihrem Testament vom 17. Juli 1732 vermachte die Freifrau ihr Herz dieser Kirche. Das Herz der am 17.11.1737 in Regensburg verstorbenen Stifterin ruht hinter einem marmornen Epithaph unter der Kanzel.

Der Ortsname Weylersbach erscheint ab 1395, und um die gleiche Zeit liest man in Urkunden auch von Nydernweilersbach, womit das frühere Unterweilersbach gemeint ist. Um das Jahr 1520 hören wir von Obern-Weyllersbach und von Nydern-Weyllersbach.

Die Trennung in zwei selbständige Orte, die später zur Bildung von zwei politischen Gemeinden führte, war damals also bereits vollzogen. Eine schwere Heimsuchung musste Unerweilersbach und die St.-Anna-Kirche im Jahre 1796 über sich ergehen lassen. Im ersten Koalitionskrieg waren die Franzosen bei Amberg entscheidend geschlagen worden. Auf ihrem Rückzug plünderten sie die Orte des Wiesenttales. Auch Unterweilersbach und die St.-Anna-Kirche hatten darunter schwer zu leiden. Das Mesnerhaus bei der Kirche ging in Flammen auf. Der Schaden im Dorf betrug 11 000 Gulden. Die Gemeinde musste zur Behebung der Not ein Darlehen bei der St.-Anna-Stiftung erbitten. Es dauert Jahre bis sich die Gemeinde erholen konnte.

Die weitere Geschichte der beiden Gemeinden verlief ohne besondere Höhepunkte bis in die jüngste Zeit. Im Jahre 1970 beschlossen die beiden Gemeinden und die gemeinde Reifenberg, sich zu einer größeren Gemeinde zusammen zu schließen. Der Zusammenschluss wurde am 01.07.1970 wirksam.

Wie bereits erwähnt, lässt sich die Entstehung der St.-Anna-Kirche nicht genau festlegen. Als erstes geschichtliche Zeugnis ist vorzufinden, dass Pfarrer Georg Schad aus Kirchehrenbach, zu dessen Pfarrei Weilersbach und St. Anna gehörten, im Jahre 1516 die St.-Anna-Kapelle geweiht hat. Diese Kapelle kann aber nicht das erste Heiligtum an dieser Stelle gewesen sein, denn nach Dr. Meyer: „Kunst des Bamberger Umlandes“ gehörte das tonnengewölbte Unterschoß des Turmes mit dem Rundbogen gegen das Langhaus zu – das sind die erkennbar ältesten Teile des Turmes der St.-Anna-Kirche- noch in das 13. Jahrhundert.

Die Verehrung der Hl. Mutter Anna war besonders gegen Ende des Mittelalters (1517) sehr verbreitet. Diese Verehrung zeigte sich hier auf dem St.-Anna-Berg während langer Zeit durch viele auswärtige Besucher und auch durch geordnete Wallfahrten. Das mag wahrscheinlich auch zu der um 1516 erfolgten Vergrößerung der Kapalle Anlaß gegeben haben.

Später ist St. Anna in Weilersbach als Wallfahrtsort durch das Aufblühen anderer und berühmterer Wallfahrsorte (z. B. Gößweinstein und Vierzenheiligen) immer mehr in Vergessenheit geraten. Ein Rest der einst blühenden Wallfahrten hat sich noch erhalten. Am Fest der hl. Mutter Anna, am 26. Juli, pilgern immer noch einige Wallfahrten aus den Dörfern der Umgebung zur hl. Mutter Anna.

Die seelsorgerische Betreuung Weilersbachs erfolgt bis zum Jahre 1850 von der Pfarrei Kirchehrenbach aus. Häufige Überschwemmungen des Wiesenttals verursachten aber, dass die Gottesdienstbesucher aus Weilersbach oft nur mit Schwierigkeiten in die Pfarrkirche nach Kirchehrenbach gelangen konnten, oder der Geistliche nicht zur Filialkirche nach Weilersbach kommen konnte. Das veranlasste die beiden Gemeinden Ober- und Unterweilersbach, um einen eigenen Seelsorger zu bitten. Nachdem mehrere Versuche zu keinem Ergebnis geführt hatten wurde endlich gegen Endes des Jahres 1850 die Seelsorgestelle in Weilersbach probeweise und am 2. April 1851 endgültig mit einem Priester besetzt. Sofort wurde mit der Planung und dem Bau eines Pfarrhauses begonnen. Die Grundsteinlegung war am 11.09.1851; am 3. November 1852 konnte das Haus bereits bezogen werden.

Die Geistlichen auf St. Anna in Weilersbach - zuerst Lokalkaplan, später Kuratus genannt – waren dem Pfarrer in Kirchehrenbach untergeordnet. In einer Dienstinstruktion des Erzbischöflichen Ordinariats in Bamberg vom 13.11.1851 wurden die Dienstobliegenheiten eingehen geregelt. So hatte der Ortsgeistliche zwar die Taufen und Beerdigungen vorzunehmen, die Eintragungen in die Kirchenbücher mussten aber vorher in der Pfarrei Kirchehrenbach vorgenommen sein. Zu jeder Proklamation und Trauung, die in der Fililkirche St. Anna vorgenommen werden sollten, musste vorher die Erlaubnis des Pfarrers eingeholt werden. Der Pfarrer hielt auch das vorgeschriebene Brautexamen selbst ab. Nach und nach wurden aber den Ortsgeistlichen mehr Selbständigkeiten eingeräumt. Die im Jahre 1922 erlassene Kirchengemeindeordnung brachte auch die Unabhängigkeit der Kirchenstiftung St. Anna von der Mutterpfarrei Kirchehrenbach.

Aufgrund des Priestermangels konnte für die Pfarrgemeinde Weilersbach kein eigener Priester mehr eingeteilt werden nachdem Monsignore GR Adolf Schrenk aus gesundheitlichen Gründen sein Priesteramt seit dem 01.09.2005 nicht mehr ausüben konnte. Die Nachfolge hat seit dieser Zeit Pfarrer Gerhard Möckel übernommen der bereits Pfarrer in Kirchehrenbach war und nun auch die Pfarrei St. Anna Weilersbach mitbetreut.

Quelle Kirchenführer